Verbot für E-Roller im ÖPNV

Verbot für E-Roller im ÖPNV

Verkehrswende mit neuen Mobilitätslösungen wird durch Negativschlagzeilen ausgebremst


30.04.2024 I Von Sejla Ramic I 5 min Lesedauer

Seit dem 1. März 2024 gelten in deutschen Städten neue Regelungen für die Nutzung von E-Scootern im öffentlichen Nahverkehr. Städte in NRW und Hamburg haben aus Sicherheitsgründen beschlossen, E-Scooter aus dem öffentlichen Nahverkehr zu verbannen und immer mehr Städte ziehen nach.

Diese voreiligen Maßnahmen basieren auf Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Akkus, die im Ausland in einigen Fällen zu Bränden und Explosionen geführt haben.

LEVi möchte aufklären, denn oft wird zu vorschnell gehandelt und die Faktenlage nicht korrekt dargestellt. Im Fall der E-Scooter möchten wir daher festhalten: Deutschland ist weltweit das einzige Land, in dem E-Scooter eine ABE (Allgemeine Be-triebserlaubnis) benötigen, die vom Kraftfahrt-Bundesamt -KBA- nach einer bestande-nen und intensiven zweitägigen Prüfung durch den TÜV erteilt wird.

Der TÜV Nord sieht sich daher, durch die vom Verband Deutscher Verkehrsunterneh-men (VDV) ausgesprochenen Verbots-Empfehlung, die ausschließlich auf einer von der STUVA - Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen e.V. durchgeführten Stu-die beruht, in seiner fachlichen Beurteilung zu Recht diskreditiert. Und auch das Bun-desministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) befürwortet weiterhin die Mitnahme von E-Scootern im ÖPNV.

Auch unter den Besitzern von Lastenfahrrädern der niederländischen Firma Babboe herrscht Unsicherheit, da der Hersteller seit Februar 2024 aufgrund möglicher Rahmenbrüche bei einigen Modellen zum „sofortigen“ Rückruf gezwungen wurde.

Die gesamte LEV-Branche leidet unter solch negativen Schlagzeilen, da sie die Verbraucher verunsichern und diese schlussfolgernd sämtlichen innovativen Mobilitätslösungen skeptisch gegenüberstehen lassen.

Wir können nur immer wieder betonen, wie wichtig eine sachliche Aufklärung der Verbraucher ist, und sehen die Notwendigkeit, Billigimporte genau zu prüfen und sicherzustellen, dass nur sichere Akkus auf den deutschen Markt gelangen. Darüber hinaus halten wir es für wichtig, die Akkutechnologie zu standardisieren und über EU-Richtlinien sicherzustellen, dass diese nicht nur nachhaltig hergestellt werden und refurbishfähig sind, sondern vor allem auch strenge Sicherheitsstan-dards erfüllen.

Mit unserer Auftaktveranstaltung „Battery Pitch“ am 07. Juni 2024 wollen wir den Grundstein für einen Normierungs- und Standardisierungsprozess von Akkusystemen für LEVs legen und freuen uns schon jetzt auf die Teilnahme der verschiedenen Akteure.

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